Eingeschränkter Blutfluss

 

Angeschwollene Beine können ein erstes Anzeichen für Thrombose sein. Lernen Sie hier mehr zu den Ursachen und möglichen Behandlungen.

Thrombose: Ursachen, Symptome und Behandlung im Überblick

 

In Deutschland haben pro Jahr circa 60.000 Menschen eine Venenthrombose.¹ Während sich kleine Thrombosen häufig unbemerkt wieder von selbst auflösen, müssen größere Gerinnsel ärztlich behandelt werden.² Welche Ursachen stecken hinter der Gefäßerkrankung und wie lassen sich Symptome erkennen? Erfahren Sie hier alles Wichtige zum Thema Thrombose.

Wie entwickelt sich eine Thrombose?

 

Wenn in einem Blutgefäß ein Gerinnsel (Thrombus) entsteht, welches die Blutbahn verengt oder sogar verschließt, sprechen Mediziner von einer Thrombose. Der Begriff kommt aus dem Griechischen, denn Thrombos bedeutet Klumpen oder Pfropf.³


Ein Gerinnsel entwickelt sich durch Blutgerinnung. Normalerweise stellt dieser Prozess einen Schutz vor Blutungen bei verletzen Gefäßen dar, indem das „verklumpte“ Blut die Wunden schließt. Für intakte Gefäße stellen Blutgerinnsel aber eher ein Hindernis dar.


Thrombosen kommen anatomisch bedingt hauptsächlich in Venen (Gefäße, die das Blut in Richtung Herz transportieren) und weniger in Arterien (Gefäße, die das Blut vom Herzen weg führen) vor.¹ Am häufigsten sind die tiefen Beinvenen betroffen, aber auch in den Beckenvenen tritt eine Thrombose vermehrt auf.¹ Oft bildet sich der Thrombus im Bereich der Wadenmuskelvene. Seltener, aber auch möglich sind Thrombosen in anderen Körperteilen wie den Armen.

Ursachen von Thrombose

 

Es lassen sich vor allem drei Ursachen für Thrombose ausmachen:

  • Blutgerinnungsstörungen: Sie können erblich oder krankheitsbedingt sein, manchmal sind auch Medikamente oder Hormone dafür verantwortlich.
  • verlangsamter Blutfluss: Lange Bettruhe, Herzschwäche oder starke Krampfadern führen dazu, dass das Blut langsamer fließt.
  • verletzte Gefäßinnenwände: Ablagerungen oder operative Eingriffe verursachen manchmal Veränderungen oder Beschädigungen in den Blutgefäßen.

 

Außerdem kann das Risiko für eine Thrombose durch verschiedene Auslöser ansteigen. Erfahren Sie im Folgenden mehr dazu:

Welche Risikofaktoren gibt es?

 

Grundsätzlich besteht ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose, wenn es zu einem Blutstau in den Beinen kommt.⁵ 

Deshalb gelten:

  • Druck- oder Gipsverbände,
  • verordnete Bettruhe,
  • langes Sitzen,
  • genereller Bewegungsmangel sowie
  • zu enge Kleidung

als mögliche Auslöser.⁵

Darüber hinaus können folgende Risikofaktoren die Entstehung einer Thrombose begünstigen:² ⁵ ⁶   

vorhergehende Thrombose 

  • Infektionen
  • Fieber
  • manche Krebserkrankungen
  • Herzschwäche
  • intensive Überanstrengung
  • starkes Übergewicht
  • Rauchen
  • östrogenhaltige Medikamente (zum Beispiel die Anti-Baby-Pille)
  • Hormonersatztherapie in den Wechseljahren
  • Entbindungen (vor allem ein Kaiserschnitt bis etwa vier Wochen nach Geburt)

 

In der Schwangerschaft ist die Thrombosegefahr sogar ungefähr sechsmal höher als normal.⁷ Körperliche Veränderungen, die auch die Blutzusammensetzung und den Hormonhaushalt betreffen, erhöhen die Wahrscheinlichkeit an einer Thrombose zu erkranken.

 

 

Generell wird das Auftreten einer Thrombose mit zunehmendem Alter wahrscheinlicher.⁷ Der Grund dafür sind beanspruchte Gefäße. Oft kommen außerdem weitere Risikofaktoren wie eine erhöhte Blutgerinnungsneigung dazu, was die Entstehung von Blutgerinnseln fördert.

Anzeichen und Symptome einer Thrombose erkennen

 

Nur etwa die Hälfte aller Thrombosen kündigt sich durch eindeutige Anzeichen an.⁴ Wenn Symptome auftreten, bemerken Betroffene meist:⁴

 

  • Spannungsgefühl
  • Schmerzen ähnlich einem Muskelkater
  • angeschwollene oder hervortretende Venen
  • leicht bläuliche Hautverfärbungen
  • Druckempfindlichkeit
  • Muskelkrämpfe

 

Die Anzeichen zeigen sich in der Regel nur an einem Bein, denn eine Thrombose tritt normalerweise einseitig auf.² Mit kompressiven Strümpfen wie BELSANA medical lässt sich diesen Thrombosebeschwerden vorbeugen.

 

Beine mit starken Krampfadern – ein Risiko für eine Thrombose.

Nicht verwechseln!

 

Von der tiefen Venenthrombose abzugrenzen ist die oberflächliche Thrombophlebitis. Hierbei handelt es sich um eine Entzündung oder Thrombose der direkt unter der Haut verlaufenden Venen. Im Gegensatz zur tiefen Venenthrombose zeigen sich dabei typische Symptome einer Entzündung wie Rötungen oder Wärme. Genau wie bei einer Thrombose sollten Sie damit einen Mediziner aufsuchen.

Diagnose: So stellen Ärzte eine Thrombose fest

 

Zu Beginn einer jeden Untersuchung befragt der Arzt zunächst den Patienten zu bestehenden Beschwerden und Vorerkrankungen. Anschließend begutachtet er das betroffene Bein genau. Sichtbare Ödeme oder hervortretende Venen können beispielsweise Hinweise auf eine vorliegende Thrombose liefern. 
 

In der Regel folgt eine Ultraschalluntersuchung (fachsprachlich: Duplex-Sonografie), die dem Mediziner eine bildliche Darstellung der Venen und eventueller Blutgerinnsel ermöglicht. Der Verdacht für eine Thrombose verhärtet sich, wenn 
 

  • sich eine Vene gar nicht oder nur zum Teil mit dem Ultraschallkopf komprimieren (zusammendrücken) lässt oder 
  • in einem Venenabschnitt kein Blutfluss erkennbar ist.⁸


Abschließend gibt eine Blutuntersuchung meist eine sichere Diagnose. Dafür bestimmt das Labor den sogenannten D-Dimer-Wert. Ist dieser erhöht, spricht das mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine vorhandene Thrombose. 
 

Behandlung: Welche Möglichkeiten gibt es bei Thrombose?

 

Die Behandlung einer Thrombose sollte immer möglichst zeitnah erfolgen, um eventuelle Komplikationen sowie bleibende Beschwerden zu vermeiden und den Blutfluss schnell wieder zu gewährleisten.⁹ Nach der Diagnose sind drei Sofortmaßnahmen sinnvoll:⁹

  1. 1. Einnahme von blutgerinnungshemmenden Medikamenten
  2. 2. Hochlagerung des betroffenen Körperteils 
    3. Kompressionsverband 

 

Anschließend kommen je nach Fall weitere Möglichkeiten zur Thrombose-Behandlung infrage, die Ihr behandelnder Arzt im Detail mit Ihnen bespricht. 

Medikamente bei Thrombose


Neben gerinnungshemmenden Arzneimitteln (Antikoagulantien), die meist in der Akutphase zum Einsatz kommen, sind in bestimmten Fällen sogenannte Thrombolytika das Mittel der ersten Wahl zur Behandlung einer Thrombose.⁹ Sie sollen bestehende Blutgerinnsel auflösen. Als Nebenwirkung sind dabei mögliche Blutungen zu beachten.⁹

Operative Eingriffe bei Thrombose

 

Ein Blutgerinnsel lässt sich auch operativ entfernen. Mediziner sprechen dann von einer Thrombektomie. Die Methode findet insbesondere beim Verschluss einer großen Oberschenkel- oder Beckenvene Anwendung. Der akute Vorfall darf dafür maximal fünf Tage zurück liegen, da der Thrombus ansonsten bereits zu sehr an die Gefäßwand gewachsen ist.⁹ 
 

Die Behandlung der Thrombose kann zum Beispiel offen chirurgisch oder mittels Katheter (dünner Schlauch) erfolgen. Aufgrund der erheblichen Operationsrisiken wägt der behandelnde Arzt in jedem Einzelfall ab, ob ein Eingriff notwendig ist. 

Alltagstipps für ein Leben mit Thrombose


Nachdem der Kompressionsverband abgenommen wurde und das Bein weniger geschwollen ist, empfiehlt sich das Tragen von medizinischen Kompressionsstrümpfen.⁹  Sie erzeugen einen Druck auf die Venen, der das Wachstum des Thrombus aufhält und den verlangsamten Blutfluss wieder auf Touren bringt. Beachten Sie dazu unbedingt die Anweisungen Ihres behandelnden Facharztes. 
 

Zusätzlich sollten Sie sich regelmäßig bewegen, zum Beispiel Schwimmen oder Fahrradfahren, und genügend trinken (etwa 1,5 bis 2 Liter täglich).¹⁰ So aktivieren Sie den Blutfluss und vermeiden, dass das Blut verdickt. Legen Sie zudem immer mal wieder die Beine hoch, dadurch entlasten Sie gezielt Ihre Venen. 
 

Mögliche Folgen und Komplikationen einer Thrombose

 

Wer eine Thrombose überstanden hat, muss anschließend manchmal mit Folgen wie 

  • Krampfadern, 
  • chronischen Schwellungen (Ödeme) oder 
  • bräunlichen Hautveränderungen 

rechnen. 


Sehr gefährlich wird es, wenn ein Blutgerinnsel mit dem Blutstrom zum Herzen fließt. In dem Fall kann der Thrombus in den Herzgefäßen stecken bleiben und einen Herzinfarkt verursachen. Oder aber er gelangt durch das Herz hindurch zu den Lungengefäßen und verschließt diese womöglich teilweise. Es kommt zu einer sogenannten Lungenembolie. Die Lunge wird nicht mehr durchblutet, was zu einem Schock oder im schlimmsten Fall sogar bis zum Tod führt.¹ 
 

Bemerken Sie bei bestehendem Thromboseverdacht zusätzlich Schmerzen im Brustbereich oder bekommen Sie Atemnot, handelt es sich um einen akuten Notfall. Rufen Sie sofort die 112. 
 

Thromboseprophylaxe: Wie lässt sich vorbeugen?


Insbesondere wenn Sie bereits eine Thrombose hatten oder Fälle von Venenschwäche in der Familie bekannt sind, sollten Sie sich intensiv Ihrer Beingesundheit widmen. Folgende Maßnahmen können Sie beim Vorbeugen einer Thrombose unterstützen:¹⁰

  • genügend Bewegung
  • mindestens 1,5 Liter pro Tag trinken
  • zu viel Wärme meiden (zum Beispiel Sauna oder heiße Bäder)
  • auf Verhütungsmittel verzichten, die das Thromboserisiko erhöhen
  • langes Sitzen regelmäßig durch körperliche Aktivität unterbrechen
  • zwischendurch gelegentlich die Füße hochlegen

 

Gerade bei längeren Reisen oder einem Vollzeitjob im Büro eignen sich außerdem individuell angepasste, kompressive Strümpfe wie BELSANA work oder BELSANA medical zur Thromboseprophylaxe. 
 

Vorbeugend aktiv sein

 

Es lohnt sich, den Beinen etwas Gutes zu tun: Mit den kompressiven Strümpfen BELSANA medical können Sie prophylaktisch gegen Thrombose vorgehen.

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¹ „Was ist eine Venenthrombose? » Thrombose (venös) » Krankheiten » Internisten im Netz »“. Internisten-im-netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/was-ist-eine-venenthrombose.html. Zugegriffen 25. Mai 2022.

 

² „Tiefe Venenthrombose (TVT)“. gesundheitsinformation.de, https://www.gesundheitsinformation.de/tiefe-venenthrombose-tvt.html. Zugegriffen 25. Mai 2022.

 

³ „DGA“. Dga-gefaessmedizin.de, 23. Februar 2017, https://www.dga-gefaessmedizin.de/patienten/venenerkrankungen/thrombose.html. Zugegriffen 25. Mai 2022.


⁴ „Erste Anzeichen und Symptome » Thrombose (venös) » Krankheiten » Internisten im Netz »“. Internisten-im-netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/erste-anzeichen-und-symptome.html. Zugegriffen 25. Mai 2022. 


⁵ „Ursachen und Risikofaktoren » Thrombose (venös) » Krankheiten » Internisten im Netz »“. Internisten-im-netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/ursachen-und-risikofaktoren.html. Zugegriffen 25. Mai 2022. 


⁶  „Thrombosen erkennen“. Deutsche Hebammen Zeitschrift, https://www.dhz-online.de/news/detail/artikel/thrombosen-erkennen/. Zugegriffen 24. Januar 2023. 


⁷  „Thrombosegefahr für Schwangere und ältere Menschen » Thrombose (venös) » Krankheiten » Internisten im Netz »“. Internisten-im-netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/thrombosegefahr-fuer-schwangere-und-aeltere-menschen.html. Zugegriffen 25. Mai 2022.


⁸  „Untersuchungen & Diagnose einer Thrombose » Thrombose (venös) » Krankheiten » Internisten im Netz »“. Internisten-im-netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/untersuchungen-diagnose-einer-thrombose.html. Zugegriffen 26. Juli 2022. 
 

⁹ „Behandlung einer Thrombose » Thrombose (venös) » Krankheiten » Internisten im Netz »“. Internisten-im-netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/behandlung-einer-thrombose.html. Zugegriffen 25. Mai 2022. 
 

¹⁰ „Prognose & Vorsorge » Thrombose (venös) » Krankheiten » Internisten im Netz »“. Internisten-im-netz.de, https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/prognose-vorsorge.html. Zugegriffen 25. Mai 2022.